Habe jetzt mal gegoogelt und den Bericht aus dem Rolling Stone doch einigermaßen gut in Erinnerung gehabt:
Man kann Kidjos Album als Kommentar zur Debatte um kulturelle Aneignung lesen. Als die Talking Heads ihre Platte vor 38 Jahren aufnahmen, ließ sich die Band von afrikanischen Rhythmen und Sounds inspirieren. Sie hat sich diese kulturellen Chiffren zweifellos angeeignet, sie sind der Treibstoff von „Remain In Light“, und niemand hat es den Musikern vorgeworfen.
Die in Benin geborene und in Paris lebende Sängerin Angélique Kidjo covert das komplette Album, es ist die Aneignung einer kulturellen Aneignung – sie selbst bezeichnet es als ein „Zurückholen“. Die Idee ist bestechend, Kidjo überführt den sperrigen Funk der Talking Heads in eine elegante, weiche Funkiness, einen flirrenden Afrobeat, der souverän Jazz- und Blues-Elemente einflicht. Dialog der Kulturen, selbstbestimmt und groovy.